12h Rennen Cheb 2013

Wet-Race in Cheb - Regen, Regen und noch mals Regen

...und da dachten wir in Hahn noch, es könnte gar nicht schlimmer kommen. Das uns in der vergangenen Saison das Glück nicht immer hold war haben wir ja mittlerweile verdaut aber was uns bislang in diesem Jahr widerfährt übertrifft das noch mal.

Aber fangen wir am Freitagmorgen an. Angekommen bei herrlich bedecktem Himmel und der Aussicht auf eine phantastische Seenlandschaft neben der Strecke und auf dem Campingplatz, mitten drin der Bus mit unserem Kart. Dank der tatkräftigen Hilfe des Bahnbetreibers konnte dieser dann aber recht zügig geborgen werden.

Patrick Labusch und Florian Boxberg

Da wir wussten, dass unser Einsatzmotor aus Hahn rund lief, wollten wir in der ersten Tageshälfte den zweiten Motor testen. Leider entpuppte sich dieses Vorhaben allerdings als sehr zeitraubend, da von Vergaser über Benzinpumpe bis zum Benzinhahn und Gasrückholfeder nichts in einem einsatzfähigen Zustand war. Später stellte sich heraus, dass der Vergaser es auch schuld war, dass wir den Motor nicht sauber ans Laufen bekommen haben. Um aber nicht mehr Zeit zu verlieren setzen wir unseren „alt“-bewährten Motor aufs Kart und dann ging es auch schon voran. Nur aus dem bedeckten Himmel begann es nun zu regnen.

Da die Aussichten für das komplette Wochenende eine durchweg nasse Piste prognostizierte begannen wir nun mit Regensetup. Grob gesagt, alle Stabis raus, Chassis hoch und Nachlauf rein und die Rundenzeiten konnten sich sehen lassen. Gegen Ende haben wir dann noch zwei Langzeittests durchgeführt, da durch die Feuchtigkeit der Motor nach wenigen Runden immer wieder begann auszusetzen. Zum Abschluss wurde der Vergaser noch mal Grund gereinigt und eine Lösung für das Feuchtigkeitsproblem entwickelt.

Florian mit defektem Kart

Vor dem Freien-Training am Samstagmorgen machten wir unsere Sally regenfest und konnten anschließend auch die Rundenzeiten der anderen Spitzenteams mitgehen, was uns sehr zuversichtlich stimmte. Das Qualifying übernahm dieses Mal Andy und er holte das bestmögliche raus. In der Gruppe der ab Rang 16 Platzierten in der Meisterschaft belegten wir Rang 3 mit einer Zeit die normal für deutlich weiter vorne gereicht hatte, doch die Gruppe der besten 15 Platzierten wurde aufgrund der möglichen ungleichen Verhältnissen bei Regenwetter bevorzugt. Somit starteten wir von Rang 18.

Startfahrer war Patrick, der damit auch gleich einen Teil der Heavy Time absolvieren sollte. Nach knapp einer halben Stunde dann die Übergabe an Andy, der wiederum schnelle Runden hinlegte und uns weiter nach vorne brachte. Anschließend der nächste Teil der Heavy Time mit Patrick am Steuer der sich trotz des deutlich höheren Gewichts beachtlich durchs Feld kämpfte. Unsere Sicherheitsmaßnahmen gegen den Regen und zum Schutz unseres Vergasers schienen auf jeden Fall zu wirken, denn während viele andere Teams hinter dem Pace Kart mit Ihren Karts stehen blieben hatten wir nicht Mals die kleinsten Aussetzer zu verzeichnen. Als nächstes machte sich Florian auf die Strecke. Nachdem auch er durch die zum Teil sehr rücksichts- und kopflosen Fahrweise anderer Teilnehmer in Dreher verwickelt wurde knallte es nach einer weiteren Pace Kart Phase richtig. Das Kart von MBS Racing wurde von einem wie gerade beschriebenen Teilnehmer in der Schikane direkt vor unserem Kart umgedreht und Florian konnte den Frontalcrash nicht mehr vermeiden. Die Bilanz eine gebrochene Spurstange und verbogene Lenkstange, welche anschließend im Eiltempo repariert wurde. Dennoch gingen mit der Bergung mindestens 15 - 20 Minuten verloren.

Dem nicht genug während der Reparatur wurde dann natürlich auch noch die maximale Fahrzeit überschritten. Auch wenn wir Andy direkt wieder durch die Box schickten kassierten wir eine Strafe. Auf Platz 35 sollte es dann weiter gehen und so langsam hörte es auch auf zu regnen. Auf der abtrocknenden Strecke machten im Anschluss alle drei Fahrer mächtig Boden gut und fuhren trotz verstellter Spur absolute Spitzenzeiten. Zur Rennpause belegten wir schon wieder den 26. Gesamtrang und den 10. Trophy-Rang. Am Sonntagmorgen war die Strecke trotz Monsun-artiger Regenfälle in der Nacht nur noch leicht feucht und Patrick absolvierte noch seine Restfahrzeit bevor Andy das nächste Mal ins Kart stieg. Als drittes machte sich Florian an die Aufholjagd doch desto trockener die Strecke wurde umso mehr machte sich unsere verzogene Spur bemerkbar und auf der langen Geraden fehlte dem Motor eine ausreichende Luftzufuhr, dennoch holten wir mehr und mehr auf die vor uns Platzierten auf.

Den vorletzten Turn übernahm Andy und die Chance auf eine Top 20 Platzierung war wider erwartend doch noch zum Greifen nah. Aber das Pech sollte uns das nächste Mal Heim suchen. Exakt 65 Minuten vor Rennende rollt Andy mit gebrochener Gasfeder in die Box. Der Ersatz musste allerdings erst aus dem zweiten Motor raus geschraubt werden. Und dem nicht genug, nachdem wir dann wieder raus auf die Strecke gefahren sind fing es auch wieder richtig an zu regnen und wir mussten ein weiteres Mal stoppen um die Regenabdeckung wieder auf dem Luftfilter zu montieren. Das konnten wir aber wenigstens in einer Safty Car Phase erledigen.

Nach zwölf Stunden sind wir dann als 23. über die Ziellinie gerollt und belegten damit den 8. Platz in der Trophy-Wertung. Wieder einmal ein sehr ernüchterndes Rennen von dem wir nicht nur enttäuscht abgereist sind, sondern auch fast alle krank. Es kann nur besser werden und in Oppenrod werden wir wieder angreifen in der Hoffnung, dass das Glück auch mal auf unserer Seite ist.

nasser Ausritt der Konkurrenz

by Florian Boxberg